Düsseldorf/Frankfurt Die Inflationsrate im Euro-Raum ist im Mai weiter gestiegen: Die Verbraucherpreise erhöhten sich um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Im April lag die Inflationsrate im Euro-Raum bei 7,5 Prozent.
Für Deutschland hatte das Statistische Bundesamt am Montag bereits einen Wert von 7,9 Prozent vermeldet. Allerdings unterscheidet sich die Berechnungsweise für Deutschland von der auf europäischer Ebene.
In den vergangenen Monaten ist die Inflation stetig höher ausgefallen als erwartet. Aktuell wird sie durch den Krieg in der Ukraine noch angeheizt, der vor allem die Energiepreise weiter nach oben treibt.
Der starke Preisanstieg setzt die Europäische Zentralbank (EZB) unter Druck. Zuletzt signalisierten führende Vertreter der Notenbank eine baldige Zinswende, um den Inflationsanstieg zu bremsen. „Ausgehend von den derzeitigen Aussichten werden wir wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu beenden“, schrieb Notenbankchefin Christine Lagarde in der vergangenen Woche in einem Blogbeitrag.
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Aktuell liegt der für die Geldpolitik entscheidende Einlagenzins noch bei minus 0,5 Prozent. Das heißt: Banken, die überschüssige Liquidität bei der Notenbank halten, zahlen dafür Minuszinsen. Viele Experten erwarten daher, dass die Notenbank im Juli und September den Zins um jeweils einen Viertelprozentpunkt anheben wird.
Einzelne Vertreter wie der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann und sein niederländischer Amtskollege Klaas Knot haben sogar eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt ins Spiel gebracht.
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